Hochzeitsreportage in Frankfurt am 15. Mai 2015. Der Hochzeitstag schlechthin für dieses Jahr. Und dann mitten im Epizentrum für Hochzeiten in Frankfurt oder gar im ganzen Rhein-Main-Gebiet. Nicht im, aber auf dem Römer. Carina und Kolja heirateten in der Nikolai-Kirche gegenüber des Römers (dem Rathaus Frankfurts). Mitten zwischen hunderten Touristen, für die jedes Brautpaar eine Sensation ist. Was zunächst lustig war, wurde nach einer Zeit etwas zuviel. Aber die beiden ließen sich davon nicht viel anmerken. Aber der Reihe nach…
Los ging es um die Mittagszeit mit einem späten, aber umfangreichen Frühstück im Kreise der Familie. Die Stimmung war bereits gut. Gespannt auf einen wundertollen Tag bei Kaiserwetter. Nach dem Getting-Ready machten wir noch ein paar schöne Familienfotos im Garten, bevor es dann zur Trauung auf dem Römer ging. Dort warteten bereits die ersten Gäste. Und spätestens als Carina in einem alten roten Mercedes SL Cabrio vorgefahren wurde, war uns die Aufmerksamkeit einiger Touristen garantiert. Nach einer kleinen, aber feinen Trauung in der Nikolaikirche wurde dem Brautpaar gratuliert. Und zwischendrin mischte eine Gruppe asiatischer Touristen mit, die sich mit ihren Smartphones und Selfie-Sticks (für mich glaube ich das Unwort und „Ungerät“ des Jahrzehnts) um das Brautpaar, um Selbstportraits mit diesem zu machen. Eine asiatische Touristin war gar so dreist, den Pfarrer beim Gratulieren zur Seite zu schubsen, damit er nicht auf dem Bild im Weg stand. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Auch der alte Herr mit Fischermütze, der vor der Trauung unverhohlen das Brautpaar mit seinem Camcorder filmte, war alles andere als normal. Als ich dann mit meiner Kamera zurückfeuerte, fand es es dann aber nicht mehr so lustig.
Nach den Gratulationen machten wir dann ein paar Portraits rund um den Römerberg und am Nizza am Mainufer. Zwischendurch wurden wir von einer weiteren asiatischen Reisegruppe abgefangen, die sich wieder zwischen mich und dem Brautpaar schob. Auch laute Ansagen, dass damit nun Schluss sei, interessierte die Reisegruppe nicht. Eine asiatische Dame umarmte dabei die Tochter des Brautpaares mit dem Selfie-Stick und gab der kleinen dann noch einen Schmatz auf die Backe. Spätestens jetzt waren die Grenzen ausgereizt und die Gruppe wurde verscheucht. So was habe ich noch nicht erlebt. Habe mir aber zwei Sachen sagen lassen. In Großstädten käme sowas öfters vor und die Asiaten denken, dass ein Foto mit einer Braut Glück bringe. Naja, gut.
Unsere Portraitsession war sehr entspannt. Die beiden genoßen ein wenig ihre freie Zeit allein, bevor es dann zur Feier in die Freimaurerloge zur Einigkeit ging. Total unscheinbar von außen, beindruckend von innen. Über eine kleine Einfahrt zur Kaiserstraße über einen kleinen Hinterhof ist ein 15 meter hoher Saal versteckt.
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